Infos zum Pflegepaket

In Tirol stehen in den nächsten zwei Jahren 71 Millionen Euro für die Weiterentwicklung, Qualitätsverbesserung und Arbeitsentlastung in der Pflege zur Verfügung

Durch das gestern von LRin Annette Leja präsentierte Pflegepaket sollen Pflegekräfte und pflegende Angehörige massiv entlastet werden, unter anderem geht das Land bei der vom Bund geplanten Aufstockung der Gehälter mit rund 22 Mio. Euro in Vorleistung. „Wir wollen, dass die Pflegekräfte in Tirol schnellstmöglich zu ihrem Geld kommen“ ergänzt Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, die sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Thema Pflege auseinandersetzt. Sie verweist auf den entsprechenden Landtagsbeschluss, der spätestens im Herbst gefasst werden soll.

Ledl-Rossmann spricht allen Pflegekräften vor allem ihre Dankbarkeit aus, für deren flexiblen Einsatz und ihre Spontaneität. Als Zeichen der Wertschätzung legt das Land Tirol hier zusätzlich noch eine halbe Million Euro drauf, um notwendiges Einspringen finanziell attraktiver zu machen. „Auch für angehende Pflegekräfte werden weitere finanzielle Anreize geschaffen, unter anderem werden für sie ab Herbst diesen Jahres die Studiengebühren entfallen“, freut sich Ledl-Rossmann angesichts des dringend benötigten Nachwuchses in der Pflege. Gesundheitslandesrätin Annette Leja freut sich neben den Verbesserungen in der Ausbildung vor allem über die eigens einzurichtende Stabstelle Pflegeentwicklung. „Wir werden hier mit Pflegefach- und Projektkompetenz speziell auf die Zukunftsthemen eingehen, denn es sind vermeintlich die vielen Details die den Alltag bestimmen. Wie beispielsweise Wertschätzungsthemen, und Personalentwicklung und schließlich trägt auch eine gut ausgebaute Kinderbetreuung zu einem attraktiven Arbeitsplatz bei“, so Leja abschließend.

Fakten:

  1. MEHR Geld für die Pflege: höhere Gehälter, höheres Pflegestipendium, Einspringerbonus für Pflegepersonal, das eigentlich frei hätte und für andere einspringt. Insgesamt 71 Millionen Euro (Land und Bund) zusätzlich für die nächsten 3 Jahre.
  2. MEHR Ausbildungsmöglichkeiten: „Pflegelehre“-Pilotprojekte ab Schuljahr 23/24, Ausrollung der Pflegeschulen (Modell 3 + ½) in allen Tiroler Bezirken, Pflegestarter ab 15 Jahren nach Absolvierung der allgemeinen Schulpflicht (Start mit Pilotprojekt im Bezirk Reutte), Entfall der Studiengebühren und des SOB-Schulgelds ab Herbst.
  3. MEHR Qualität in der Pflege: Einrichtung einer Stabstelle „Pflegeentwicklung“, Etablierung eines Pflegetelefons ab 1. Juli 2022 zu allen Fragen rund um das Thema Pflege.
  4. MEHR Unterstützung für pflegende Angehörige: Ausbau der Tagespflege, Schaffung von „Kurzzeitpflege zuhause“ zur Entlastung von pflegenden Angehörigen, neue Betreuungsformen wie Senioren-WGs, Schulungen für pflegende Angehörige, ganzheitliche Hospizbegleitung (insgesamt 6 Millionen Euro)
  5. MEHR Kinderbetreuung: Ausarbeitung von individuellen, auf die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen in den Pflegeheimen abgestimmte Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Einrichtung von betrieblichen Tageseltern (insgesamt 4 Millionen Euro)

 

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